Die Perleninsel: Zum ersten Male dringt seltsame Kunde zu uns von dem Zauberlande des Meergottes Log und von dessen Tochter Perlegunde, der holden Herrin jener Insel mit schimmerndem Schloß, die — wie
der Barde König Teutmars zu seinem Saiteninstrumente singt — „aus Korallen und Muscheln emporstieg"
und deren Glück und Dauer, durch Odin’s Beschluß von der Gefahr des Unterganges ewig bedroht wird:
„Der Insel Tage sollen gezählt sein,
„Wenn statt fröhlichen Muts dort Trauer einziehe,
„Die göttliche Seemaid Tränen vergieße,
„Wie es auf Erden der schwachen Menschen Art,
„Wenn sie von Liebesleid gequält . . ."
Neu ist, nächst dem Inhalt, aber vor allem die Tendenz und das literarische Wesen des Gallandschen
Märchens, wie wir gleich ausführlicher darlegen wollen. Und dank diesen drei Qualitäten der Dichtung,
die uns in eine zeitlich unbestimmbare, urgermanische und doch ritterlich-romantische Vergangenheit
versetzt, erhebt sie Anspruch auf die Beachtung auch solcher Kreise, die sonst den Märchenstoffen ohne
tieferes Interesse gegenüberstehen. Hier ist in der Tat das literarische Problem eines Märchens für Jung und
Alt gelöst, für die reifere Jugend wie für das poetisch empfängliche Alter, ganz besonders aber für unsere
deutschen Jünglinge und Jungfrauen, die für edles ritterliches Wesen wie für tiefe, zu Herzen dringende
Empfindungen sich begeistern lassen, hat der Autor die Wunder der „Perleninsel“ enthüllt und daneben die
merkwürdigen Schicksale des heldenhaften Königs Teutmar und seiner drei Söhne Erderich, Adelar und
Floribert in die überreiche Handlung hineinspielen lassen. Original Verlagswerbetext 1906.
97 Seiten, kartoniert.
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